St. Georg Dessau


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Monatsgedanken

Allgemeines

April 2024

Was glaubst Du denn ?


So steht es auf dem Kleinbus der Evangelischen Jugendarbeit. So steht es auch auf einigen Mitarbeitershirts. "Was glaubst Du denn?" Mit diesen T-Shirts zogen junge Menschen im letzten Jahr beim Kirchentag durch Nuernberg und standen Frage und Antwort, was sie glauben. Gleichzeitig hatten Sie die Aufgabe, andere Menschen nach ihrem Glauben zu fragen: "Was glaubst Du denn?" Oft kam: "An Gott". Ein Anfang.

Einfacher war die Frage: "Was zeichnet einen Christen aus?" Aus den gesammelten Antworten der jungen Menschen ergibt sich ein interessantes Bild: Christen gehen jeden Sonntag in die Kirche. Sie beten viel und singen gern. Sie nehmen keine Drogen, trinken keinen Alkohol und rauchen nicht. Sie haben einen Fischaufkleber am Auto oder tragen eine Kette mit Kreuz um den Hals. Und was ist mit dem Glauben? Wo spuert man den?

Stellt man die Frage anders, sprudeln auch die Antworten: "Warum engagierst Du Dich in Deiner Gemeinde und fuer andere?"
- Hier treffe ich auf Wertschaetzung und werde ernst genommen
- ich moechte in meiner Freizeit etwas Sinnvolles tun und engagiere mich gern in der Kirche.
- Jesus hat sich doch auch fuer die Schwachen eingesetzt. Das sollte uns Vorbild sein.
- In der Gemeinde hat man die Chance ueber Frieden und Bewahrung der Schoepfung zu reden, ohne gleich mit den Menschen verglichen zu werden, die sich aus Protest irgendwo ankleben.

Was macht also einen Christen oder eine Christin aus? Diese Frage ist eng verbunden mit der Frage "Was glaubst Du denn?"

Meine Antwort waere: Die Hoffnung, die mit Jesus in die Welt gekommen ist, veraendert Menschen. Sie ist eine Kraftquelle, um schwere Zeiten zu ueberwinden. Sie gibt Mut, an mich und meine Faehigkeiten zu glauben. Wenn ich von einer tiefen Hoffnung erfuellt bin, strebt das nach aussen. Mein Glaube verbindet mich mit Menschen, die genau so denken und fuehlen wie ich. Ich gewinne eine neue Haltung und moechte anderen Menschen davon etwas abgeben. Auch wenn Zeiten unsicher sind, kann ich mich vergewissern, wo ich stehe. Vielleicht koennte man den Monatsspruch auch anders schreiben: "Geht achtsam miteinander um. Und respektiert euch gegenseitig. Bleibt bei der Wahrheit und wendet keine Gewalt an. Und wenn jemand euch fragt, warum ihr das alles tut, dann steht Rede und Antwort und vergesst nicht, aus welcher Hoffnung ihr heraus lebt."

Praedikantin Silvia Schmidt


Mai 2024

Grenzen dienen der Freiheit


"Das kannst du so machen, du wirst sehen, was du davon hast." - diesen Satz habe ich oft in meinem Leben gehoert. Das Gegenteil von "erlaubt" scheint "verboten" zu sein. Verbote fordern dazu heraus, sie zu missachten, um herauszufinden, zu welcher Konsequenz die Missachtung fuehrt.

Die Christen in Korinth standen oft vor der Frage, was ist erlaubt, wenn sie in einer engen Beziehung zu Gott leben wollen. Sie haben sich an Paulus gewandt, damit er ihnen sagt, was verboten oder erlaubt ist. Seine Antwort: Alles ist erlaubt; denn durch Jesus seid ihr zur Freiheit berufen! Das klingt fast wie ein Freibrief, sich ueber alle Gebote hinwegzusetzen. Aber ganz so ist es nicht. Paulus gibt seiner Gemeinde den Rat, miteinander auszuprobieren, was ihnen und dem Glauben guttut. Er gibt ihnen den Hinweis, dass nicht alles, was sich im ersten Moment gut anfuehlt, am Ende gut ist. Gut ist das, was Menschen mit Gott verbindet und sie in eine Beziehung zu ihm bringt. Gut ist das, was den Mitmenschen in seinem persoenlichen Leben foerdert und ihn bestenfalls auch in eine Beziehung zu Gott bringt. Vor allem ist gut, was den anderen nicht in seiner persoenlichen Freiheit beschneidet.

Da ist es hilfreich, wenn wir Regeln erstellen und nach diesen Regeln und Gesetzen leben. Wenn man es genau betrachtet, sind Regeln keine Hindernisse, sondern Leitlinien, die helfen, die Freiheit zu leben. Paulus verweist seine Gemeinde auf Gott. Wer in einer lebendigen Beziehung zu Gott lebt, bekommt ein Gespuer dafuer, was dem Leben dient. Einen weiteren Hinweis gibt Paulus seiner Gemeinde, sie sollen darauf achten, dass nichts Macht ueber sie gewinnt. Diesen Hinweis sollten wir bei unserem Ausloten von Grenzen fest im Blick behalten. In unserer komplexen Welt, in der alles moeglich erscheint, laufen wir schnell Gefahr, uns von Dingen vereinnahmen zu lassen, die weder dem Leben noch dem Glauben dienen. Wer sich etwas Hilfe bei dieser Unueberschaubarkeit wuenscht, dem sei geraten, auf die Erfahrungen der Menschen in der Bibel zu schauen, dort finden sich viele gute Hinweise. Bitte suchen Sie das Gute fuer Ihr Leben und fuer Ihren Glauben. Machen Sie es gut, damit es Ihnen auch morgen gut geht.

Ihr Pfr. Andreas Janssen


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